Fuji X100F - Warum ich mir eine 3 Jahre alte Kamera gekauft habe

Am Anfang war die Lumix G9. Es folgten Objektive, Filter, Stative, Handschlaufen, Kameragurte und jede Menge Krimskrams, die die Kamera und meine Bilder wesentlich besser machten. QUATSCH! Kein einziges Teil hat meine Bilder besser gemacht - es hat mir lediglich mehr Möglichkeiten verschafft. Aber irgendwie habe ich mich da in etwas verrannt. Minimalize your Equipment - das sollte mein neues Motto sein. Deswegen weckte die Fuji X100F mein Interesse.

Fuji-Style: Retro und so sexy!

Ich habe mir also eine 3 Jahre alte Fuji X100F gekauft - eine Kamera die nostalgisch aussieht, viele manuelle Knöpfe und Räder, ein fest verbautes Objektiv und eine Ausstrahlung wie James Dean auf der Kühlerhaube eines alten Mustangs hat. Warum soll diese Kamera meine Fotos besser machen? Ok, das ist ja auch schon wieder Quatsch… Keine Kamera alleine macht meine Bilder besser, aber die X100F schafft es, dass man sich mehr mit dem Bild an sich beschäftigt.

Liebe auf den ersten Blick - die Fujifilm X100F

Liebe auf den ersten Blick - die Fujifilm X100F

Die Haptik ist großartig, die Handhaltung ist nicht die komfortabelste, aber ich mag das Gefühl, wie ich die Kamera spüre. Ich habe die schwarz-silberne Variante, mit der ich schon oft gefragt wurde ob ich denn analog fotografiere. Nein, ich fotografiere digital, aber es fühlt sich anders an als mit meiner Lumix G9. Es fühlt sich ursprünglicher, naiver und fokussierter an. Es hat was, wenn man die ISO-Werte, die Blende und die Verschlusszeit fast schon mechanisch anmutend einstellt. Man beschäftigt sich mehr mit dem Bild und wie es wirken soll. Das macht zum einen riesig Spaß und zum zweiten bringt es mich weiter.

Einzigartige Bildlooks: Kameras der X100-Serien können nicht nur Streetphotography

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Fuji X100F: Kreative Fotografie

Auch die Einschränkung durch das fest verbaute Objektiv mit 23mm (KB = 35mm) ist eigentlich gar keine Einschränkung sondern ein Kreativitätsboost. An meiner Lumix habe ich meistens ein 12 bis 35 mm Objektiv (KB = 24 bis 70mm) montiert, also ein Zoomobjektiv. Ich bewege mich deswegen mehr zum Motiv hin oder vom Motiv weg. Das heißt, dass ich mich schon vor dem eigentlichen Bild mit dem Inhalt beschäftige. Und genau dieses Nachdenken sorgt dafür, dass ich kreativer an ein Foto herangehe, was man am Ende dem Bild auch ansieht.

X100F - keine Einschränkung durch die fix verbaute Festbrennweite spürbar

X100F - keine Einschränkung durch die fix verbaute Festbrennweite spürbar

Die Fuji X100F ist die perfekte Immer-dabei-Kamera. Das fest verbaute Objektiv ist superklein, das heißt, dass auch die Kamera ein kleineres Packmaß hat. Es gibt für mich jetzt keine Ausrede mehr, die Kamera nicht mitzunehmen. Die kleine Kamera kommt auch dem eigentlichen Foto zugute, was sich vor allem bei der Streetfotografie bemerkbar macht. Mit der Lumix und dem Zoomobjektiv fällt man auf. Kein Mensch mag es ungefragt aus etwas Entfernung angezoomt und anvisiert zu werden. Mit der Fuji X100F ist das anders. Es gibt schon mal keinen Zoom und irgendwie kommt die Kamera anscheinend sympathischer rüber. Das wirkt sich logischerweise positiv auf das Bild aus.

Irgendwie passt Streetfotografie trotzdem ganz gut zur Fujis X100ern

Irgendwie passt Streetfotografie trotzdem ganz gut zur Fujis X100ern

#ishootjpeg - und RAW mit der Fuji X100F

Ein wenig hat ja auch Thomas B. Jones schuld daran, dass ich bei Fuji gelandet bin. Der Fotograf, Podcaster und YouTuber hat ein Buch mit dem Namen “22 JPEG-Rezepte für Fujifilm X-Kameras”. Im Buch stellt er seine Einstellungen für die JPEG-Entwicklung in der Kamera vor und gibt dem Leser quasi ein Rezept für ein fertiges Bild vor. Das reizte mich sehr und ich war angefixt. Durch das Buch stieß ich dann auf Jones YouTube-Kanal und auf ein Review über den Nachfolger der X100F, die X100V.

Das Video ist großartig gemacht und er erklärt was für ihn den Reiz an der Kamera ausmacht. Wieder so ein Moment also, wo ich unbedingt schnellstmöglich so eine Kamera in den Händen halten wollte. Vollends von meiner Kaufentscheidung überzeugte mich dann noch ein Video von Fuji selbst. In dieser Dokumentation stellt der Hersteller seine Philosophie, Kamera, die Menschen dahinter und die X-Fotograf*innen vor. Der Film ist super gemacht und sehr kurzweilig - ein Tipp für einen schönen Abend auf der Couch..

Perfekte Kombi: Die Fujifilm X100F und das Buch von Thomas B. Jones

Perfekte Kombi: Die Fujifilm X100F und das Buch von Thomas B. Jones

Final thoughts zur Fujifilm X100F

Ich habe die Fuji X100F noch nicht sehr lange, bin aber sowas von verliebt in die Kamera. Nachträglich gesehen war der Kauf der Kamera alles andere als überflüssig sondern einer der besten die ich seit dem Kauf der Lumix G9 gemacht habe. Ich nutze die G9 natürlich weiter und möchte sie nicht missen - vor allem für die Makrofotografie und wenn eben eine andere Brennweite als 35mm Kleinbild zum Einsatz kommen soll. Für die Straße oder als Immer-Dabei-Kamera ist aber die Fuji X100F mein absoluter Favorit.

Edit: Mittlerweile habe ich mich von meiner X100F verabschiedet - um auf die X100V zu wechseln. In Kürze gibt es dazu einen Blogartikel…

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Von Panasonic zu Fuji - ich habe das System gewechselt (MFT/APS-C)

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Das trägt man so - Handschlaufen für die Kamera