Fotografieren lernen #4 - Das Belichtungsdreieck

Das Belichtungsdreieck besteht aus drei grundlegenden Elementen: Blende, Verschlusszeit und ISO. Jedes dieser Elemente spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Belichtung eines Fotos, also wie hell oder dunkel das Bild wird. Die Kunst der Fotografie besteht oft darin, diese drei Einstellungen auszubalancieren, um die gewünschte Belichtung zu erreichen, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.

1. Blende (Aperture)

Wie bereits besprochen, kontrolliert die Blende die Menge des Lichts, das durch das Objektiv auf den Sensor fällt. Sie beeinflusst auch die Schärfentiefe. Eine niedrigere f-Zahl bedeutet eine größere Blendenöffnung, lässt mehr Licht durch und erzeugt eine geringere Schärfentiefe. Eine höhere f-Zahl bedeutet eine kleinere Blendenöffnung, lässt weniger Licht durch und erzeugt eine größere Schärfentiefe.

2. Verschlusszeit (Shutter Speed)

Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Sensor der Kamera dem Licht ausgesetzt ist. Eine längere Verschlusszeit (z.B. 1 Sekunde) lässt mehr Licht auf den Sensor fallen und kann Bewegungen verwischen. Das ist nützlich bei Nachtaufnahmen oder um Bewegungen absichtlich unscharf darzustellen (z.B. fließendes Wasser). Eine kürzere Verschlusszeit (z.B. 1/1000 Sekunde) friert Bewegungen ein und ist ideal für die Erfassung schneller Aktionen, wie Sportereignisse, aber lässt weniger Licht auf den Sensor.

3. ISO

ISO bezeichnet die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Eine niedrigere ISO-Zahl (z.B. ISO 100) bedeutet eine geringere Empfindlichkeit und ist ideal für helle Bedingungen, da sie zu einer besseren Bildqualität mit weniger Rauschen führt. Eine höhere ISO-Zahl (z.B. ISO 3200) erhöht die Empfindlichkeit des Sensors, was nützlich in dunklen Situationen sein kann, aber es kann auch mehr Bildrauschen verursachen.

Balancieren des Belichtungsdreiecks

Die Herausforderung in der Fotografie besteht darin, diese drei Einstellungen auszugleichen, um die gewünschte Belichtung und Bildwirkung zu erzielen. Änderungen an einer Einstellung erfordern Anpassungen an mindestens einer der anderen, um die Belichtung konstant zu halten. Zum Beispiel:

  • Wenn du die Blende öffnest, um mehr Licht einzufangen, musst du möglicherweise die Verschlusszeit verkürzen oder die ISO reduzieren, um eine Überbelichtung zu vermeiden.

  • Wenn du eine kürzere Verschlusszeit wählst, um Bewegung einzufrieren, musst du vielleicht die Blende öffnen oder die ISO erhöhen, um genug Licht für eine gute Belichtung zu erhalten.

Das Verständnis des Belichtungsdreiecks ermöglicht es dir, kreativ mit Licht und Bewegung zu experimentieren und gleichzeitig die technischen Aspekte der Belichtung zu steuern.

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Fotografieren lernen #3 - die Belichtungszeit in der Fotografie