Fotografieren lernen #3 - die Belichtungszeit in der Fotografie

Grundlagen der Belichtungszeit

Die Belichtungszeit, oft auch als Verschlusszeit bezeichnet, ist die Dauer, in der der Bildsensor der Kamera (oder der Film in einer analogen Kamera) dem Licht ausgesetzt ist. Sie wird in Sekunden oder Bruchteilen einer Sekunde gemessen (z.B. 1/500 oder 2 Sekunden). Die Belichtungszeit bestimmt, wie lange Licht aufgenommen wird, um ein Bild zu erzeugen.

Auswirkungen der Belichtungszeit

Die Wahl der Belichtungszeit hat mehrere wichtige Auswirkungen auf deine Fotos:

  • Lichtmenge: Eine längere Belichtungszeit lässt mehr Licht auf den Sensor fallen, was das Foto heller macht. Eine kürzere Belichtungszeit reduziert die Menge des einfallenden Lichts und macht das Foto dunkler.

  • Bewegungsunschärfe: Eine längere Belichtungszeit kann Bewegungen im Bild verwischen. Das kann künstlerisch genutzt werden, um Bewegung zu zeigen, wie fließendes Wasser oder Lichtstreifen von vorbeifahrenden Autos bei Nacht. Eine kürzere Belichtungszeit kann Bewegungen einfrieren und scharfe Bilder von schnellen Aktionen erzeugen, wie ein Sportler im Sprung.

  • Kameraunschärfe: Eine sehr lange Belichtungszeit kann dazu führen, dass das gesamte Bild aufgrund von Kamerabewegungen unscharf wird, besonders wenn die Kamera nicht stabilisiert ist (z.B. auf einem Stativ).

Praktische Anwendung

  • Landschaftsfotografie: Oft verwendet man eine längere Belichtungszeit, um weiches, fließendes Wasser oder Wolken zu erfassen. Ein Stativ ist dabei unerlässlich, um die Kamera stabil zu halten.

  • Nachtfotografie: Bei wenig Licht kann eine längere Belichtungszeit notwendig sein, um genügend Licht für eine korrekte Belichtung zu sammeln. Auch hier ist ein Stativ hilfreich.

  • Sport- und Wildtierfotografie: Hier verwendet man in der Regel eine sehr kurze Belichtungszeit, um die Bewegung ohne Unschärfe einzufrieren.

Tipps zur Auswahl der Belichtungszeit

  • Experimentiere mit verschiedenen Belichtungszeiten, um den Effekt auf deine Fotos zu sehen.

  • Verwende ein Stativ bei längeren Belichtungszeiten, um Unschärfe durch Kamerabewegung zu vermeiden.

  • Beachte, dass sich bei Änderungen der Belichtungszeit auch die Blende oder ISO anpassen muss, um die gewünschte Belichtung zu erhalten (Teil des Belichtungsdreiecks).

Die Belichtungszeit ist ein kraftvolles Werkzeug in deinem fotografischen Arsenal, das es dir ermöglicht, mit Licht und Bewegung zu spielen und kreative Entscheidungen zu treffen.

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