Fotografieren lernen #2 - ISO in der digitalen Fotografie

Grundlegendes zu ISO

ISO bezeichnet die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors in deiner Kamera. In der analogen Fotografie bezog sich ISO auf die Empfindlichkeit des Films gegenüber Licht. In der digitalen Fotografie hat der Begriff eine ähnliche Bedeutung, aber er bezieht sich auf den Sensor deiner Kamera und wie dieser auf das einfallende Licht reagiert.

Eine niedrigere ISO-Zahl bedeutet, dass der Sensor weniger empfindlich auf Licht reagiert, was bei guten Lichtverhältnissen von Vorteil ist. Eine höhere ISO-Zahl erhöht die Empfindlichkeit des Sensors, was in dunkleren Umgebungen hilfreich sein kann, um ohne Blitz fotografieren zu können oder um schnellere Verschlusszeiten zu erreichen.

Auswirkungen der ISO-Einstellung

  • Lichtempfindlichkeit: Eine höhere ISO ermöglicht es, in dunkleren Umgebungen zu fotografieren oder eine schnellere Verschlusszeit bei gegebener Lichtmenge zu verwenden. Dies kann besonders nützlich sein, um Bewegungen einzufrieren oder um ohne Stativ bei schlechten Lichtverhältnissen zu fotografieren.

  • Bildrauschen: Eine Erhöhung der ISO hat allerdings auch einen Nachteil – das Bildrauschen nimmt zu. Bildrauschen sind visuelle Verzerrungen, die wie Körnung oder Punkte im Bild aussehen. Bei niedrigen ISO-Werten ist das Bild in der Regel klarer und schärfer, während bei hohen ISO-Werten das Rauschen sichtbarer wird, was zu einer geringeren Bildqualität führt.

Wann man die ISO anpasst

Die Wahl der ISO hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Lichtverhältnisse: Bei viel Licht (z.B. draußen an einem sonnigen Tag) solltest du eine niedrige ISO (z.B. 100 oder 200) verwenden. In dunkleren Umgebungen oder bei Innenraumaufnahmen ohne viel zusätzliches Licht könnte eine höhere ISO (z.B. 800, 1600 oder höher) erforderlich sein.

  • Gewünschte Verschlusszeit und Blende: Wenn du eine schnelle Verschlusszeit verwenden möchtest, um Bewegung einzufrieren, oder eine bestimmte Blendenöffnung für die gewünschte Schärfentiefe benötigst, kannst du die ISO anpassen, um die Belichtung zu optimieren.

  • Kameratyp und Bildqualität: Moderne Kameras haben oft verbesserte Sensoren, die auch bei höheren ISO-Werten eine gute Bildqualität liefern. Es lohnt sich, deine Kamera zu kennen und zu wissen, bis zu welchem ISO-Wert du gehen kannst, ohne eine für dich unakzeptable Menge an Bildrauschen zu erzeugen.

Das Verständnis und die geschickte Anwendung der ISO-Einstellung ist ein wichtiger Bestandteil der Fotografie, da sie dir mehr Flexibilität bei der Anpassung an unterschiedliche Lichtverhältnisse bietet und es dir ermöglicht, kreative Entscheidungen über das Erscheinungsbild deiner Fotos zu treffen. Experimentiere mit verschiedenen ISO-Einstellungen, um zu sehen, wie sie sich unter verschiedenen Bedingungen auf deine Bilder auswirken.

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Fotografieren lernen #3 - die Belichtungszeit in der Fotografie

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Fotografieren lernen #1 - Was ist die Blende und welche Auswirkungen hat sie auf die Fotografie?