Fotografieren lernen #1 - Was ist die Blende und welche Auswirkungen hat sie auf die Fotografie?
Die Blende ist eine der wichtigsten Einstellungen in der Fotografie, da sie sowohl die Lichtmenge, die in die Kamera gelangt, als auch die Schärfentiefe eines Bildes beeinflusst. Sie wird durch eine Zahl, die sogenannte Blendennummer (f-Zahl), angegeben.
Lichtmenge
Die Blende funktioniert ähnlich wie die Pupille im menschlichen Auge: Sie kann sich öffnen und schließen, um mehr oder weniger Licht durch das Objektiv auf den Sensor (oder Film) der Kamera fallen zu lassen. Eine niedrigere Blendennummer bedeutet eine größere Öffnung, was wiederum mehr Licht durchlässt. Das ist besonders nützlich in dunklen Umgebungen. Eine höhere Blendennummer bedeutet eine kleinere Öffnung und somit weniger Licht, was bei sehr hellen Bedingungen hilfreich sein kann.
Schärfentiefe
Die Schärfentiefe ist der Bereich eines Fotos, der scharf erscheint, und sie wird stark von der Blendenöffnung beeinflusst. Eine große Blendenöffnung (niedrige f-Zahl, z.B. f/1.8) erzeugt eine geringe Schärfentiefe, wobei der Fokus auf dem Motiv liegt und der Hintergrund (und oft auch der Vordergrund) unscharf erscheint. Diese Technik wird oft verwendet, um das Motiv vom Hintergrund abzuheben, besonders in der Porträtfotografie.
Eine kleine Blendenöffnung (hohe f-Zahl, z.B. f/16) erzeugt eine große Schärfentiefe, bei der sowohl das Motiv als auch der Hintergrund scharf erscheinen. Das ist oft erwünscht in der Landschaftsfotografie, wo man möchte, dass der gesamte Bereich von vorne bis hinten scharf dargestellt wird.
Blendenreihe
Die Blendenwerte folgen einer standardisierten Reihe (z.B. f/1.4, f/2, f/2.8, f/4, f/5.6, f/8, f/11, f/16, f/22 usw.), wobei jeder Schritt (oft als "Stop" bezeichnet) entweder die doppelte oder die halbe Menge an Licht durchlässt, verglichen mit dem benachbarten Wert.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der Blende nicht nur von den Lichtverhältnissen und der gewünschten Schärfentiefe abhängt, sondern auch andere Faktoren wie die gewünschte Verschlusszeit und ISO-Einstellung berücksichtigt werden müssen, um die richtige Belichtung zu erreichen. Die Balance dieser drei Einstellungen – Blende, Verschlusszeit und ISO – wird oft als das "Belichtungsdreieck" bezeichnet.