Makrofotografie - kleiner gehts immer

Könnt ihr euch noch an euer erstes Bild erinnern, das ihr mit offenem Mund betrachtet habt. Bei mir war es das erste Insektenfoto mit der Makro-Linse. Die feinen Härchen, die Facetten der Augen, die spitzen Klauen - ich glaube ich habe das Bild minutenlang mit dem Lupenwerkzeug untersucht und war wie gebannt von den vielen Details.

Diese Faszination ließ mich bis jetzt nicht los. Mittlerweile habe ich mir eine kleine Sammlung mit den verschiedensten Krabbeltierchen angelegt. Fliegen, Bienen, Ameisen, Spinnen, Käfer - es ist wirklich beeindruckend wie viele verschiedene Tierchen man findet wenn man mal mit offenen Augen über eine Wiese geht.

Equipment

Ich geb es gleich mal zu, ich bin ein Techniknerd. Mehr ist besser… ja, das ist ein Irrglaube, aber irgendwie will ich das selber herausfinden. Umso schöner ist es, dass es für die Makrofotografie gar nicht so viel braucht. Ich bin meistens mit der folgenden Ausrüstung unterwegs:

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Das funktioniert so schon ganz gut. Demnächst kommt noch ein, auf das Objektiv montierbarer Diffusor dazu. Ach ja, eine Handschlaufe habe ich auch noch an der Kamera montiert - nur falls mir die teure Hardware doch mal aus der Hand rutscht.

How to Makro

So wie ich das sehe gibt es verschiedene Ansätze für ein gute Makro. Ich habe mir einige YouTube-Videos angesehen und mich für die Art von Micael Widell (mwroll.de) entschieden. Ich finde seine Art ist die am einfachsten umzusetzende und die, mit dem größten Spaßfaktor.

Die Einstellungen sind meist relativ ähnlich. Ich fotografiere meist mit einer Blende zwischen f5.6 und f8 mit einer Verschlusszeit von 1/125 bis 1/400 - wobei es natürlich immer mal wieder Ausnahmen gibt. Der ISO-Wert liegt bei 200 und beim Blitz variiere ich die Stärke nach Bedarf. Der Blitz im Freien ist für mich tatsächlich ein wichtiges Hilfsmittel, da die kleinen Tierchen so richtig schön scharf abgelichtet werden.

Makro mit Stil(mittel)

Beim Fokus gehe ich in den manuellen Modus und nehme eine fixe Einstellung. Finde ich dann ein passendes Model, nähere ich mich dem Objekt mit der Linse bis es scharf ist und drücke ab. In den seltensten Fällen sitzt dabei das erste Bild. Im Gegenteil, es kann schon mal gut 20 Fotos dauern bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Mal sitzt der Fokus nicht, mal passt die Helligkeit nicht oder der Bildaufbau ist uninteressant. Letzterer ist übrigens ein für mich wichtiges Stilmittel bei den Bildern.

Eine immer mittig positionierte, seitlich fotografierte Ameise wird spätestens nach dem dritten Bild langweilig. Spannender wird es mit verschiedenen Bildaufbauten. Von der Seite oder von oben, frontal oder von hinten, mit farbigen Hintergrund oder unscharfem Vordergrund - es gibt viele Möglichkeiten das Motiv interessanter erscheinen zu lassen.

Bildbearbeitung - hoch die Tiefen!

Nach der Fotosession kommt die Bildbearbeitung. Für viele ist das ein eher notwendiges Übel oder gar ein Unding, schließlich muss das Bild perfekt aus der Kamera kommen. Das sehe ich anders. Ich optimiere die Bilder so, dass sie mir gefallen. Meist drehe ich in Capture One Pro (mein Bearbeitungstool der Wahl) an der Helligkeit, den Lichtern und Tiefen, dem Kontrast, der Klarheit und auch an der Schärfe. Nachdem ich den Bildausschnitt definiert habe, nehme ich mir noch die einzelnen Farben des Bildes vor und hebe die eine oder andere hervor und stimme sie aufeinander ab. Das fertige Bild wandert dann auf meine Instagram- und auf meine Facebook-Seite und natürlich hier auf meine Homepage in die entsprechende Galerie.

Für mich ist die Makrofotografie faszinierend, entspannend und Herausforderung zugleich. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr euch schon mal mit der Makrofotografie beschäftigt? Wenn ja, wie sieht euer Workflow und Equipment aus?

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Makrofotografie - mit Spannung zum besseren Bild

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