Fujifilm X-T5 vs. X-H2 - (k)ein Vergleich und mein Favorit
2023 war ein fantastisches Jahr für Fujifilm-Fans und -Nutzer. Mit der X-H2s und der X-H2 spricht Fujifilm wieder Profis und Hybrid-User an und mit der X-T5 landete eine großartige Photography-First-Kamera in den Regalen. Ich als Fuji X-T3 User war lange Zeit hin- und hergerissen, welche Kamera künftig mit mir auf Fototour geht. Am Ende konnte ich beide Kameras länger testen und habe meine Entscheidung getroffen.
Reine Gefühlssache
Technisch gesehen sind für mich die Unterschiede der beiden Kameras absolut vernachlässigbar. Beide Kameras lösen mit 40 Megapixel auf, beide haben einen fantastischen Bildstabilisator und mit dem Autofokus hatte ich auch mit der X-T3 selten Probleme.
Worauf es mir also hauptsächlich ankam, ist das Handling der Kamera. Die X-H2 liegt absolut großartig in meiner Hand. Der tiefere Griff vermittelt einem in jeder Situation ein sicheres Gefühl, wenn man die Kamera einfach nur in der Hand trägt. Der Griff der X-T5 ist natürlich nicht vergleichbar. Er kommt wesentlich dezenter und weniger, naja, griffig daher. Ich dachte lange Zeit, dass ich wieder eine “richtige” Kamera will, also eine mit einem tiefen Griff, aber irgendwie habe ich mich doch schon sehr in das X-T-System verliebt.
Eine erste Entscheidung
Ok, also nach vielem hin und her und einer langen Pro- und Contra-Liste, habe ich mich für die Fujifilm X-T5 entschieden. Kaum war sie da, war ich absolut begeistert. Die Bildqualität ist de Hammer und die Kamera wurde an so vielen Stellen verbessert, dass diese Änderungen definitiv spürbar sind. Unter anderem wurde der Griff korrigiert. Dieser ist nun, nun ja, irgendwie eckiger und liegt deshalb besser in der Hand.
Beim Bedienkonzept hat sich gegenüber meiner Vorgängerin, der X-T3 nicht viel getan. Klar, es gibt hier und da Korrekturen und Verbesserungen, aber so richtige Welten liegen nicht dazwischen. Eigentlich könnte ich hier Schluss machen und sagen “Passt, ich habe mit der X-T5 meine Traumkamera gefunden!”. Eigentlich…
Die Sache mit dem UseCase
2023 soll mein Contentjahr werden. Neben vielen Instagramposts, will ich mich künftig um einen eigenen YouTube-Kanal kümmern. Es steht also Video auf dem Plan. Moment mal, steht in der Einleitung nicht irgendwas von “X-T5 photograph first”? Ja, das ist richtig. Für Hybridshooter, also Foto- und zugleich Videografen ist eher die X-H2 gedacht. Mist, habe ich die falsche Entscheidung getroffen?
Durch ein Projekt kam ich längere Zeit mit der X-H2 in Berührung und nutze diese als Hybridkamera. Zum einen entstehen Produkt- und Locationshots mit der Kamera und zum anderen wird mit der Kamera 4K-Videocontent produziert. Die Kamera ist wirklich ein Monster was diese Schizophrenie angeht. Irgendwie war ich jetzt an dem Punkt wo ich die X-H2 auch gerne privat nutzen würde. Ich habe mich aber gegen einen Austausch entschieden…
Die Liebe zum T
Ich habe mir also keine X-H2 geholt. Die Liebe zum X-T-System ist einfach zu groß. Die außenliegenden Einstellmöglichkeiten, das klassische Design und die etwas kleinere Kamera snd für mich schwerwiegender als zum Beispiel das fehlende drehbare Display der H-Serie. Aber irgendwie musste ich jetzt ja die Kurve zur Videoproduktion bekommen.
Ich habe mir deshalb einen Cage für die X-T5 gekauft. Dazu ein großes externes Display, welches direkt am Cage befestigt und per HDMI an die X-T5 angebunden wird. Letztendlich fängt ein Richtmikrofon noch die richtigen Töne ein. Das Ganze habe ich so gebaut, dass sowohl die Kamera im Cage, als auch der Cage auf einem Stativ schnell befestigt werden kann. Die ersten Tests verliefen super mit diesem Setup.
Learning für XT-auf-XH-Umsteiger
Ich habe bei der Arbeit mit dem beiden Kameras viel gelernt und auch einiges über meine Art der Fotografie gelernt. Da wäre zum Beispiel die Einstellung der Filmsimulationen. Diese sind bei der X-T-Serie ja einfach über die Buttons verfügbar. Bei der X-H gibt es diese Möglichkeit nicht - naja, eigentlich schon, aber halt anders. Da legt man die Einstellungen einfach auf die entsprechende persönliche Einstellung auf die Speicher des PASM-Wahlrads. Mir gefällt diese Auswahlart eigentlich ziemlich gut und es lassen sich wirklich viele Einstellungen über das Wahlrad definieren.
Ein ganz klares Plus sind - für mich - die außenliegenden Einstellräder für Blende, Iso und Belichtungszeit bei der X-T5. Ich habe mich so an diese gewöhnt, dass ich am Anfang echt doof vor der X-H2 saß und nicht wusste wie ich meine Einstellungen machen muss. Aber nach ein bisschen Eingewöhnung saßen auch diese Handgriffe wieder und ich komme wieder gut mit dieser Art der Einstellung klar. Trotzdem hat für mich die X-T5 hier die Nase vorne.
Was habe ich mich in das Top-Display der X-H1 verliebt. Mit der XH2 wurde dieses fortgeführt und ich habe mich wirklich wieder darauf gefreut - nur um dann zu merken, dass ich es gar nicht nutze. Ich lese meine Einstellungen zu 100 Prozent der den großen Screen an der Kamera ab und überhaupt nicht an der Oberseite. Ok, bei der X-T5 schaue ich eigentlich auch nicht auf das Display, da die Wahlräder ja jederzeit ablesbar sind, aber wenn, dann kommt das große Display zum Einsatz.
Fazit
Ich liebe meine X-T5. Seit der X-T3 habe ich immer wieder auf die 4er als Nachfolger geschielt, aber nur der Bildstabilisator war mir dann doch zu wenig für ein Upgrade. Mit der X-T5 gab es endlich so viele Verbesserungen - unter anderem einen wahnsinnig guten Sensor - dass ich zu den ersten Bestellern gehörte und die Kamera am Erscheinungstag direkt zu mir geschickt wurde.
Die X-H2 ist ein großartiges Arbeitstier, hat aber nicht den Charme der T-Serie. Das Schwenkdisplay ist ein klarer Bonuspunkt für alle Videocreator und ich freue mich auf viele Arbeitsstunden mit der tollen Kamera.